Brücke am Stuckenbuscher Weg

Der RVR verfügt heute über ein Netz von 700 km Rad- und Wanderwegen. Das Wegenetz der „Route der Industriekultur“ des Emscherlandschaftsparks an das Gelsenkirchen und Herten angeschlossen sind, gehört zu den beliebtesten Strecken. Die „Allee des Wandels“ ermöglicht es, neben den Industriedenkmälern auch die Innovationsstandorte hervorzuheben.

Hallo Kinder, hier ist Moxi!

Wo früher Dampfkraft mit tonnenschweren Güterzügen die Zechen in der Region verband, schafft die Allee des Wandels heute eine Verbindung für Menschen, die klimaschonend und auf interessanten Wegen mit dem Fahrrad, E-Bike oder zu Fuß unterwegs sein wollen.

Auf der Zechenbahntrasse zwischen den ehemaligen Zechen Ewald, Schlägel & Eisen und Westerholt wurde früher Kohle und Bergematerial transportiert. Der heutige Radweg ist bisher 9,5 km lang und über 3 m breit. Mit dem Fahrrad brauchst du dafür ca. eine halbe Stunde. Auf der Strecke kommst du an vielen alten Brücken vorbei, die erneuert und alle in rot angestrichen wurden.

Meist findest du an den Brücken auch Bänke, auf denen du dich ausruhen kannst. Im Ruhrgebiet gibt es das Radwegenetz des Regionalverbandes Ruhr mit einer Länge von über 700 Kilometern. Die Zechenbahntrasse hat bisher nur ca. 9,5 km. Erkundige dich im Besucherzentrum Hoheward oder bei Hof Wessels, wo du sonst noch überall auf Radrouten – oft auch auf alten Bahntrassen  fahren kannst. Zu den Routen gehören der Rundkurs Ruhrgebiet, der Emscher Park Radweg, der Emscher Weg, der R27 und noch viele andere.

Die alte Zechenbahntrasse verläuft sichelförmig durch Herten und Recklinghausen. Du kommst auf der Strecke bis zur Langenbochumer Straße. Später ist geplant, dass du über die ehemalige Zeche Westerholt, über die Kokerei in Gelsenkirchen‐Hassel und das Bergwerk Scholven bis zur Westfälischen Hochschule fahren kannst. An dieser Strecke kannst du Vieles erleben, was mit neuen Energien zu tun hat. Wenn Du in Herten wohnst: Guck doch mal, ob die Allee des Wandels nicht auch auf Deinem Schulweg liegt. An der Martin‐Luther‐Sekundarschule und der Rosa‐Parks‐Gesamtschule, ist das bei vielen Schülern so.

Die Menschen aus der alten Hohewardsiedlung auf dem Gebiet des heutigen Landschaftsparkes Hoheward erhielten nach vielen Protesten eine neue Heimat in der neuen Hohewardsiedlung im Stadtteil Disteln ganz hier in der Nähe.

Wenn du am Zugang Waldstraße die Zechenbahntrasse verlässt und dann den Reitkamp ein Stückchen nach Norden fährst, kommst du zum Bussardweg, Habichtweg und Eulenweg. Dort wohnen sie nun rund um das Vereinsheim Rosengarten. Dort kannst Du auch einkehren und etwas essen und trinken.


Im Volkspark Katzenbusch, in den du kommst, wenn du hier von der Allee des Wandels hinunterfährst und den Stuckenbuscher Weg Richtung Katzenbusch fährst, da war früher auch was los.

Ein wilder Bär besiegte einen bösen Kobold und rettete die Bruchfeldmühle am Stuckenbusch. Auf dem Weg müsstest du noch heute die Mauerreste der ehemaligen Mühle entdecken. Von dieser Mühle geht folgende Sage unter den alten Hertenern um:

Die Sage von dem Müller und seinem Kobold

Eines Abends,  es ist schon ganz dunkel und es regnet, was nur immer vom Himmel herunterkommen will, da klopft es ans Fenster. Und als der Müller ruft: »Was ist denn los? Wer ist da?« da antwortet jemand draußen: »Ach, nehmt mich doch auf für diese Nacht, ich habe mich im Dunkeln verirrt«.


Der Müller nimmt seine Tranfunzel und macht die Haustür auf. Aber beinahe hätte er die Lampe vor Schreck fallen lassen. Denn wersteht da draußen vor ihm? Ein Mann  und neben ihm ein schwarzes Ungeheuer!


»Ach«, sagt der Mann, »ich bin ein Bärenführer und weiß in der Dunkelheit gar nicht, wohin mit dem Bären, auch regnet es in Strömen. Nehmt mich doch bitte auf für die Nacht.«


»Ja«, entgegnet der Müller, »für euch wäre schon Platz da, ihr könnt auf der Ofenbank schlafen. Aber wo soll ich denn euern Bären lassen? Für den habe ich keinen Platz.«


Da meint der Bärenführer: »Sperrt ihn doch in die Mühle! Korn und Mehl frisst er nicht. Und ich kann ihn ja an die Kette legen«.


»Das ginge schon«, sagt der Müller. »Aber ihr müsst wissen, dass in der Mühle ein Kobold herumspukt. Der hat mir schon viel Ärger gemachtund mir viel Korn und Mehl verdorben. Wenn der über euern Bären kommt, wer weiß, wie es dann dem armen Tier ergehen wird!«


»Da macht euch keine Sorge, Müller! Der Bär wird schon mit euerm Kobold fertig werden!«


So wird denn der Bär in die Mühle gesperrt, und der Mann legt sich auf die Ofenbank.


Mitten in der Nacht wachen beide Männer auf. In der Mühle ist ein furchtbarer Lärm! Es geht da kopfüber, kopfunter. Den Bären hört man wütend brummen und dazwischen quiekt und schreit es ganz jämmerlich.


»Hört ihr, jetzt hat sich der Kobold über euern Bären hergemacht!« »Das wird dem Kobold schlecht bekommen«, meint der Bärenführer. Aus der Mühle kam noch ein lauter ängstlicher Schrei  man hörte ein Plumpsen im Mühlenteich , und dann ist alles still.


Als die beiden Männer am anderen Morgen in der Mühle nachsehen, da liegt der Bär ganz ruhig da und schläft, als sei in der Nacht gar nichts geschehen. Von dem Kobold aber ist nichts mehr zu sehen.


Und siehe da, von dieser Nacht ab war der Kobold verschwunden. Der Bär musste ihm doch gar sehr zugesetzt haben. Er ließ sich überhaupt nicht mehr in der Mühle sehen, und kein Mensch wusste, wo er geblieben war.


So vergeht ein ganzes Jahr. Da sitzt der Müller wieder eines Abends still in seiner Mühle. Auf einmal geht die Tür auf. Und wer steckt seinen dicken Kopf in die Stube?  DerKobold!

»Müller«, sagt er, »lebt eure große schwarze Katze noch?«


Der Müller kriegt einen Schreck und weiß erst gar nicht, was der Kobold meint. Aber dann fällt es ihm ein und er ruft: »Jau, Jau, se liäwet noch! Un siem schwatte Junge hädd se krieggen!« (»Ja, sie lebt noch und hat sieben schwarze Junge bekommen!“ D. S.)


Da schlägt der Kobold vor Angst die Tür schnell zu und ist seitdem nicht wiedergekommen.


Aus: Dirk Sondermann: Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle. Bottrop 2006.