Ringpromenade

Früher wurde bei der Kohleförderung das wertlose Gestein, Abraum, wieder in die Schächte verfüllt. Mit der Mechanisierung hat man sich diese zeit-, kosten- und personalintensive Arbeit gespart. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die vielen kleinen Halden abgetragen und der Abraum auf großen Flächen der RAG im nördlichen Ruhrgebiet konzentriert. In Herten wurde dafür sogar eine ganze Siedlung abgerissen, die in der Wohnungsnot nach dem Krieg aus dem Schrebergartenverein „Rosengarten“ entstanden war. 1986 wurden 81 Häuser zusammen mit dem Lokal des Siedlervereins in Herten-Disteln wiederaufgebaut.


160 Mio t Gestein auf 160 ha mit einer Höhe von 152 m, das sind die Ausmaße der Halde Hoheward. Sie bildet zusammen mit der Halde Hoppenbruch und dem Stadtteilpark Recklinghausen-Hochlarmark den Landschaftspark Hoheward. Der Pariser Landschaftsplaner Henri Bava gewann 2001 den Planungswettbewerb mit dem programmatischen Entwurf „Neue Horizonte“. Der Landschaftspark Hoheward wurde schnell zum Orientierungspunkt für Astronomen, ein Markenzeichen für die Städte Herten und Recklinghausen sowie ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Touristen.


Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es gelungen, auf Abraum Pflanzen und Tieren eine Heimat zu geben, die sonst nur in südlichen Gefilden anzutreffen sind. Damit wurde die Biodiversität in der Region deutlich verbessert. 112 ha Waldfläche binden 1.460 t CO2 im Jahr und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wald und Wiesen der Halde geben dabei 1.700 t Sauerstoff an die Umgebung ab und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Luftqualität. Die Parklandschaft schafft Verdunstungsflächen und mindert so den Einfluss von Starkregen und Hitzewellen im Rahmen des Klimawandels.


Ein 20 km langes abwechslungsreiches Wegenetz mit spektakulären Balkonen und Brücken bietet vielfältige Freizeitangebote. Der Landschaftspark wird gekrönt von einer Sonnenuhr und einem Horizontobservatorium mit Blick auf die Sterne, die Arena auf Schalke im Westen, das Ruhrgebiet im Süden und das Münsterland im Norden.

Hallo Kinder, hier ist Moxi!

Was ist das für ein Berg, der da in der Landschaft steht? Die ehemalige Halde Hoheward ist zum Landschaftspark geworden. Hier kann man viel erleben. Begib Dich auf Erkundungstour!

Für Fremde wirkt die Halde Hoheward wie ein ganz normaler Berg. Aber das stimmt nicht. Der Berg ist eine Abraumhalde. Dort wurde alles, was mit der Kohle an die Oberfläche geholt wurde und nicht gebraucht wurde, aufgeschüttet. Am höchsten Punkt ist der Berg heute 152m hoch. Das ist fast so hoch wie der Kölner Dom. Heute ist ein Park daraus geworden. Er heißt Landschaftspark Hoheward.

Auf der Ringpromenade und der Balkonpromenade kannst Du die Halde umrunden. Auf der Ringpromenade geht das gut mit dem Rad. Auf der Balkonpromenade musst Du über Treppen oder steile Kehren nach oben, aber dort hast du einen wunderschönen Blick von den Balkonen aus in alle Himmelsrichtungen.

Der Park umfasst 112 ha Wald und 37 ha Wiese (1 ha entspricht etwa einem Fußballfeld). Diese binden Kohlendioxid und geben Sauerstoff an die Umgebung ab. So mildern sie die Folgen des Klimawandels wie extrem starke Regenfälle und große Hitze. Hole dir weitere Infos zu aktuellen Aktivitäten für Kinder im Besucherzentrum Hoheward. Ganz oben gibt es noch zwei besondere Dinge zu bestaunen: 

Das Horizontobservatorium und die Sonnenuhr

Macht Euch auf den Weg ganz oben auf die Halde.Dort wirft ein fast neun Meter hoher Obelisk seinen Schatten auf den Boden und bildet so eine Sonnenuhr. Erklärungen entdeckst Du direkt dort oben. Sie sind in den Boden eingelassen.Obelisken haben ihren Ursprung übrigens im alten Ägypten. Sie sind das in Richtung Himmel weisende Symbol des Sonnengottes Re.

 

Das Horizontobservatorium

Dies sind die beiden Bögen oben auf der Halde. Du hast Sie wahrscheinlich schon am Besucherzentrumoderan der Station Marpenstraße gesehen. Der senkrechte Bogen in Nord‐Süd‐Richtung heißt Meridianbogen. Der waagrechte Bogen ist der Äquatorbogen. Er teilt den Himmel in eine nördliche und eine südliche Hemisphäre. Hier treffen sich also Himmel und Erde.

Stehst Du oben auf der Halde genau in der Mitte des Forums unter den beiden Bögen, kannst Du die Bahnen von Sonne, Mond und Sternen beobachten und auch Sonnenwenden erleben. Knapp 46 Meter hoch ragen die Bögen des Observatoriums auf dem 110 Meter hohen Haldendach empor.

Sieh mal: der Tunnel, der in den Berg hineinführt. Guck mal rein: Er ist über 600m lang. Da wird es ganz schön dunkel. Die Bahnlinie war schon da, bevor die Halde da war. Der Tunnel wurde gebaut, damit Steine und weiteres Abraummaterial über die Bahnlinie hinweg aufgeschüttet werden können. Auf dem Gebiet der Halde wohnten bis Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts Menschen in der Hohewardsiedlung.