AGR nimmt emissionsfreies Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeug in den (Probe-)Betrieb

Europaweit erstes Sammelfahrzeug für Gewerbeabfall ist auch in Herten und Gelsenkirchen unterwegs

Neuer wasserstoffbetriebener Überkopflader: Europaweit das erste Sammelfahrzeug für Gewerbeabfall seiner Art. Foto: AGR

Mit dem H2-LKW geht europaweit das erste Sammelfahrzeug für Gewerbeabfall seiner Art  bei der AGR in den (Probe-)Betrieb. Das Fahrzeug wird in den Städten Herten, Herne, Gelsenkirchen und Recklinghausen zur Sammlung von Gewerbeabfall unterwegs sein. Bevor der Überkopflader in Belgien auf Wasserstoffantrieb (Brennstoffzelle) umgerüstet.werden konnte, wurde er zunächst in den Niederlanden zu einem Fahrzeug mit Elektroantrieb umgebaut. Die Umrüstung sowie der Probebetrieb wird mit EU-Mitteln von INTERREG North West des Projektes HECTOR gefördert.

 „Wasserstoffbasierte Mobilität ist ein wichtiger Schritt hin zu einer emissionsfreien Sammellogistik.. Mit dem Bau einer Produktionsanlage und einer Hochleistungstankstelle werden wir regional grünen Wasserstoff produzieren und auch für Dritte anbieten“, sagt AGR-Geschäftsführer Joachim Ronge. Bereits seit einigen Jahren setzt das Unternehmen acht wasserstoffbetriebene PKW als Dienstwagen ein.

Der Überkopflader wurde als Einzelanfertigung zunächst in den Niederlanden zu einem Fahrzeug mit Elektroantrieb umgerüstet, bevor er in Belgien dann von der Firma E-Trucks Europe mit der Brennstoffzellen-Technologie ausgerüstet wurde. Fahrgestell ist ein DAF Typ „Millenium X“; Hersteller des Aufbaus ist HS Fahrzeugbau.Vier Tanks auf dem Dach des Fahrzeugs fassen etwa 20 kg Wasserstoff, der eine Reichweite des 300 kW starken Motors von fast 300 Kilometern ermöglicht. In den Brennstoffzellen wird der Wasserstoff mit Sauerstoff zusammengeführt. Durch diese chemische Reaktion entstehen Strom und – quasi als Restprodukt – Wasser. Der Strom wiederum treibt den Elektromotor an. Die Hubgerüst-Schüttvorrichtung kann frontal Abfallbehälter mit Größen zwischen 1,7 und 5 Kubikmetern Größe fassen. Bis zu 37 Kubikmeter Abfall passen in den Sammelbehälter.  

Der Wasserstoff-LKW ist Teil des europäischen INTERREG-Projekts HECTOR (Hydrogen Waste Collection Vehicles in North West Europe = Wasserstoff-Entsorgungsfahrzeuge in Nord-West-Europa). Im Rahmen dieses Projektes werden sieben Abfallsammelfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb in fünf Ländern gefördert: Schottland, Niederlande, Frankreich, Belgien und Deutschland. Ziel des Projektes ist zu verdeutlichen, dass Brennstoffzellen- Fahrzeuge eine effektive Lösung sind, um die Emissionen des Straßenverkehrs zu vermindern. Koordinierungsstelle des mit 5,5 Mio. Euro geförderten Projekts ist die Stadt Aberdeen.


> Weitere Informationen zum HECTOR-Projekt: https://www.nweurope.eu/projects/project-search/hector-hydrogen-waste-collection-vehicles-innorth-west-europe/

(Quelle: AGR-Pressemeldung vom 17.09.2021)

< zurück