Grünes Gold reizt THS

WAZ vom 20. Februar 2010

THS-Siedlungen im Umfeld des ehemaligen Bergwerks mit Wärme aus dem künftigen Biomassepark versorgen

 

Der Wohnungskonzern THS wird möglicherweise einer der ersten Abnehmer des „Produkts Wärme“ aus der Nutzung des Biomassenparks auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Hugo sein. Derzeit führen die RAG Montan Immobilien GmbH und der in Horst ansässige Wohnungskonzern „Gespräche“ über eine Zusammenarbeit, bestätigte Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung von RAG Montan Immobilien, beim offiziellen Start des Landespilotprojekts am Freitag auf Hugo. Angedacht sei, dass die THS-Siedlungen im Umfeld des ehemaligen Bergwerks mit Wärme aus dem künftigen Biomassepark versorgt würden. Nähere Details wollte Noll nicht nennen.
Zum Projektstart „Biomassepark“ war eigens NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenbrock angereist, um dem ungewöhnlichen, landesweit einmaligen Vorhaben seinen ministeriellen Segen zu geben, aber auch, um gemeinsam mit Noll sowie Jürgen Eikhoff, Mitglied des RAG-Vorstandes, sowie Dietmar Richter, dem Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz, einen Kooperationsvertrag zu unterschreiben. Denn der Biomassepark Hugo soll künftig als Referenzprojekt dienen und landesweit Nachahmung finden.
Diese Rahmenvereinbarung eröffne die Möglichkeit, weitere Industriebrachen im Ruhrgebiet als Biomasseflächen zu entwickeln, sagte der Minister. „Damit beschreiten wir einen Weg vom ehemaligen schwarzen Gold zum zukünftigen grünen Gold.“ Der Projekt-start stelle einen Wendepunkt bei der Nutzung erneuerbarer Energieressourcen dar.
Uhlenbrock betonte, dass gleichzeitig eine neue Form des urbanen Grüns entstehe: Eine Biomasse-Plantage, die nicht nur energetischen Zwecken dienen werde, sondern auch eine neue Form städtischen Grüns darstelle, die den Bürgern als Erholungs- und Freizeitfläche offen stehe.
RAG-Vorstand Eickhoff sprach von einem europaweit ersten großflächigem Projekt inmitten eines Ballungsraumes. Immerhin würden für die „Kurzumtriebsplantage“ 22 ha hergerichtet, auf der schnell wachsende Gehölzer wie Pappeln oder Weiden regelmäßig geerntet und energetisch genutzt werden. Eickhoff kündigte an, dass die Sanierung bis 2012 abgeschlossen sein soll.
Dietmar Richter vom Landesbetrieb Wald verwies auf die historische Verbundenheit von Bergbau und Forstwirtschaft, die auf Hugo neu gefestigt werde. Auf das Regionalforstamt komme eine visionäre Aufgabe zu, eine neue Art von Wald zu begleiten, aber auch als Portal zum Biomassepark künftig Ansprechpartner für Besucher zu sein.

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