Klimaschutz im Neubau

Fachtagung zeigt Wege zu klimaschonenden Gebäuden und Siedlungen auf

Ein ambitioniertes Gebäudeenergiegesetz Hohe Energiestandards sind für die Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung  wichtig. Das sah auch Tobias Brenner vom Bundesumweltministerium auf der Fachtagung  „Klimaschutz im Neubau“, zu der Stadt Herten Mitte Mai (16.5.19) in das Schloss Herten eingeladen hatte, so und forderte ein ambitioniertes Gebäudeenergiegesetz.

Manfred Rauschen vom Öko-Zentrum NRW mit dem Tite. Herr Rauschen präsentierte ehrgeizige Projektel „Auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäude“, darunter eine Schulsanierung auf das KfW-Effizienhaus 100-Niveau im laufenden Betrieb und einen Schulneubau  im Plusenergiestandard. Zudem stellte er messbare Kriterien / Qualitäten zu Nachhaltigkeitsaspekten im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen vor. Eine konsequente Betrachtung des Lebenszyklus aller Komponenten und Materialien bis hin zum Abbruch könne, so Rauschen, die Kosten über die gesamte Lebendauer einer Immobilie reduzieren.

Achim Zeller von der Hertener ATHOKA GmbH präsentierte er ein innovatives Neubauprojekt einer Familie in Bochum. Zum Thema „Klimaschonende Haustechnik für den Neubau“zeigte er auf, dass der Großteil des Energiebedarfs eines Wohnhauses für das Heizen anfällt. Ausschließlich die elektrische Wärmepumpe entspräche der Effizienzklasse A++. Bereits jetzt wächst der Anteil von Wärmepumpen am Gesamtmarkt überproportional, aber es gibt noch Luft nach oben: Das  CO2-Einsparpotential durch  Installieren von Wärmepumpen in Deutschland sei enorm, so Zeller. 

Astrid Damer vom Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg, präsentierte mit dem  „Klimaquartier „Bahnstadt – Heidelberg“  das bislang größte Passivhausbaugebiet weltweit: Alle Gebäude in der Bahnstadt müssen im Passivhausstandard gebaut werden. Dabei wird die benötigte Wärme als Fernwärme mit einem Holz-Heizkraftwerk zur Verfügung gestellt. Der benötigte Brennstoff setzt sich aus Hölzern aus Grünschnittsammlungen und Kronenholz zusammen, die vorwiegend aus der Region mit max. 75 Kilometer Entfernung von Heidelberg stammen. Unerlässlich zur erfolgreichen Umsetzung eines solchen Quartiers ist eine frühzeitige Planung. So sind die energetischen Anforderungen Bestandteil der Kaufverträge zwischen Projektentwickler Entwicklungsgesellschaft Heidelberg und Investoren/Bauherren. Darüber hinaus werden entgegen der üblichen Verfahrensweise, dass der EnEV-Energieausweis erst nach der Bauabnahme vorgelegt wird, in der Bahnstadt die Energieplanungen bereits im Rahmen des Bauantragsverfahrens abgefragt.

Im Anschluss an die Vorträge gab es eine von Dr. Babette Nieder, Geschäftsführerin der Hertener Beteiligungsgesellschaft, moderierte Diskussionsrunde mit Lothar Eisenmann vom ifeu Heidelberg, Christoph Heidenreich, Stadtbaurat der Stadt Herten, Thorsten Rattmann, Geschäftsführer der Hertener Stadtwerke sowie Bernd Tenberg von Jung Stadtkonzepte.

Quelle: Klimateam der Stadt Herten 

Fotos: Stadt Herten

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