"Leute, die das Gelände noch von früher kennen, sind erstaunt."

Anna Maria Vennemann und Andrea Zaddach, Gelsenkirchen-Bismarck,

Sonderpreis Hinterhöfe 2022

Foto: Martin Schmüdderich

"Zwischen unseren beiden Häusern befindert sich ein breiter Zwischenraum, der von der Straße aus befahrbar ist. Früher wurden dort Autos abgestellt. Frau Zaddach, unsere Mieterin, startete das Projekt, indem sie dort vier Blumenkübel aufstellte und bepflanzte. Mein Mann war zwar anfangs skeptisch, aber dann haben wir sie doch einfach machen lassen. Die anfangs noch geschotterte Fläche ist mittlerweile zu einem großen Teil grün bewachsen. Ich finde es gut, weil es nicht mehr so staubt, und wenn man diese Flächen abmäht, können trotzdem noch Autos darüber fahren oder parken. Das ist ein guter Kompromiss. Mit der Zeit hat sich der Bereich in eine blütenreiche Ecke gewandelt. Wir haben Kräuter und Beerensträucher aus dem Super- oder Baumarkt dazugesetzt. Viele Pflanzen sind auch von selbst dazugekommen. Im Sommer blüht hier ein Meer von Margeriten und Sommerflieder. Unser ganzer Stolz ist eine rotblättrige Eiche, die wir auch einfach haben wachsen lassen. An einem kleinen Teich mit Steg direkt am Haus, der schon vor unserer Zeit da war, liegt ein alter Mühlstein, über den wir mit eine kleinen Pumpe Wasser laufen lassen. An dieser Tränke ist den ganzen Tag lang Betrieb. Gesichtet werden Eichhörnchen, Spechte, Buchfinken und Eichelhäher, Wildbienen und andere Insekten. Die Gartenarbeit teilen wir uns auf. Wir sorgen fürs Grobe, pflanzen gelegentlich das eine oder andere oder mähen die Flächen, Frau Zaddach ist die Seele des Gartens und kümmert sich um die Pflanzen. Das Grundstück ist ein ehemaliger Betriebshof. Hinter den Häusern schließen sich ein weiterer zunehmend grüner werdender Schotterhof, eine überdachte halboffene Remise und ein baumbestandenes, abfallendes Wiesengrundstück an. Das Gelände dient als Treffpunkt für viele. Während Corona hat das Elisabeth-Käsemann Familiennetzwerk e.V. hier Outdoor-Kochkurse veranstaltet. Eine Abordnung des Musiktheaters hat hier auch schon musiziert. Frau Zaddach ist Musikpädagogin und hat hier früher Kinderkurse im Grünen durchgeführt. Derzeit trifft sich hier regelmäßig jede Woche eine Percussion-Runde unter ihrer Leitung. Freunde und Bekannte, die das Gelände noch von früher kennen, sind immer wieder erstaunt, welches „Paradies“ hier entstanden ist."  Anna Maria Vennemann

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Fotos: Zaddach - Vennemann