Start zur Machbarkeitsstudie „Neue Zeche Westerholt“

Die Projektentwicklung für eine Nachfolgenutzung des ehemaligen Bergwerks Westerholt tritt in ihre heiße Phase: Im ersten Halbjahr 2015 sollen Pläne entstehen, nach denen in Zukunft der Standort neu gestaltet und erschlossen wird.

2015 sollen Pläne entstehen, nach denen der Standort des ehemaligen Bergwerks Westerholt neu gestaltet wird. Hertens Stadtbaurat Volker Lindner und Bernd Lohse (v.l.) von der RAG Montan Immobilien stellen den Zeitplan für die weitere Planung vor.

Gelsenkirchen / Herten. Die Projektentwicklung für eine Nachfolgenutzung des ehemaligen Bergwerks Westerholt tritt in ihre heiße Phase: Im ersten Halbjahr 2015 sollen Pläne entstehen, nach denen in Zukunft der Standort neu gestaltet und erschlossen wird. In diese Machbarkeitsstudie sollen die bisherigen Programme und Pläne einfließen. Darüber hinaus ist eine umfassende Bürgerbeteiligung in mehreren Schritten vorgesehen.

Ziel ist es, den Zechenstandort als Motor für die Region in den Bereichen Klima und Bildung zu qualifizieren. Der Prozess der Machbarkeitsstudie gliedert sich in drei Schritte. Der erste Schritt ist geprägt von Themenwerkstätten und der Leitbilddiskussion, ein Gutachterverfahren bestimmt den zweiten und die Übersetzung des favorisierten Konzepts in einen beschlussfähigen Master- und einen planungsrechtlichen Rahmenplan ist Gegenstand des letzten Schrittes.

Zurzeit finden drei Themenwerkstätten mit Experten zu den Themenbereichen „Begabungen des Standortes“ (Funktion, Nutzung, Profil), „Klima, Bildung, Plus“ sowie „Raum und Vernetzung“ statt. Das Ergebnis der Themenwerkstätten und Expertengespräche ist nicht zuletzt deshalb von Bedeutung, weil es eine wesentliche Vorgabe für die Entwurfsteams darstellt und Hinweise auf die aus Expertensicht realisierbaren Nutzungen gibt.

Drei „Arenen“ als Bürgerbeteiligung

Die anschließend stattfindenden öffentlichen Veranstaltungen nennen sich „Arenen“. Die erste Arena startet am Dienstag, 27. Januar 2015, um 19 Uhr und endet am Freitag, 30. Januar 2015. Dort können die Teilnehmer über das geplante Nutzungsprogramm diskutieren sowie Anregungen und Hinweise äußern. Vorab wird eine „Projektzeitung“ verteilt, in der wesentliche Informationen über das Verfahren, die Teams, die Jury und die Aufgabe stehen.

Innerhalb der ersten Arena werden auch die beauftragten Planungsteams vorgestellt. Fünf Planungsgemeinschaften arbeiten im Wettbewerb an fünf unterschiedlichen Entwürfen. Die Teams bestehen aus Stadtplanern, Architekten, Landschaftsplanern und Immobilienökonomen. Die Konzepte, die sie erarbeiten, müssen wirtschaftlich belastbar und umsetzungsorientiert sein. Bürger haben am zweiten Tag der ersten Arena am Mittwoch, 28. Januar 2015, zwischen 16 und 18 Uhr auf der alten Zeche Schlägel und Eisen, Westerholter Straße, die Möglichkeit,

den Planungsteams über die Schulter zu schauen. Am Freitag, 30. Januar 2015, endet die erste Arena. Nachmittags werden die entstandenen Entwurfsskizzen öffentlich vorgestellt. Bürger können zu den unterschiedlichen Entwürfen Stellung nehmen und Hinweise für die Weiterbearbeitung geben.

Bis zur zweiten Arena, die am Montag, 23. März 2015, stattfindet, haben die teilnehmenden Planungsteams die Möglichkeit, ihre Entwürfe zur „Neuen Zeche Westerholt“ weiter auszuarbeiten. Innerhalb der zweiten Arena werden die Entwürfe erneut vorgestellt und diskutiert. Danach wählt eine Jury den Beitrag aus, der der Aufgabenstellung am nächsten kommt. Bis Mitte 2015 soll das ausgewählte Konzept weiter bearbeitet werden. Ziel ist es, noch im Jahr 2015 einen verbindlichen und detaillierten Masterplan zu erstellen, der dann im Rahmen der dritten Arena Mitte des Jahres öffentlich vorgestellt wird.

Die Machbarkeitsstudie wird vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium mit EU-Mitteln gefördert.

Hintergrund

Eine der zentralen Zukunftsaufgaben der beiden Städte Gelsenkirchen und Herten sowie der RAG Montan Immobilien ist die Entwicklung von Programmen und Plänen für die Nachnutzung der ehemaligen Zeche Westerholt. Dabei ist die Entwicklung des Standortes nicht nur für die angrenzenden Stadtteile Gelsenkirchen-Hassel, Herten-Westerholt und -Bertlich und die beiden Städte von Bedeutung. Der Standort soll auch im Rahmen einer regionalen Entwicklungsstrategie „Neue Zeche Westerholt“ ein besonderes Profil entwickeln.

Noch vor der Schließung des Bergwerks Lippe am 1. Januar 2009 hatten die Städte Gelsenkirchen und Herten sowie die RAG Montan Immobilien eine Projektgemeinschaft gegründet. Ziel ist, die Voraussetzung für eine nachhaltige und Arbeitsplatz schaffende Folgenutzung voranzutreiben. Dabei bieten nach Meinung der drei Partner die Flächengröße, der Gebäudebestand, die Einbindung in die Stadtteile, die Verkehrsanbindung und die zur Verfügung stehenden Potentiale große Chancen für eine nachhaltige Entwicklung des Standortes.

Einen ersten Aufschlag mit hoher öffentlicher Beteiligung für die Planung der Fläche Westerholt gab es bereits 2007. In einem fünftägigen Workshop – der so genannten Charrette – hatten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam über die Zukunft des Geländes beraten.

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