Zechensiedlungen werden Gartenstadt der Zukunft

Stiftung Mercator fördert Projekt des Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. zur Energiewende im Ruhrgebiet

GELSENKIRCHEN-HERTEN - Traditionelle Zechensiedlungen und die Energiewende: eine Kombination mit Potenzial - und Herausforderungen. Wie kann die historische Baukultur mit teilweise denkmalgeschützten Fassaden erhalten bleiben? Auf welche Art können die Freiflächen rund um die vielfältigen Gärten genutzt werden? Damit das Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. die Erkenntnisse aus dem Stadterneuerungsprojekt „Gartenstadt der Zukunft" in den ehemaligen Bergbaustadtteilen Hassel, Westerholt und Bertlich wissenschaftlich sammeln, auswerten und dokumentieren kann, wird es nun vom Rahmenprogramm „Energiewende Ruhr" gefördert. „Die Ansätze zum Umbau der Zechensiedlungen zur ‚Gartenstadt der Zukunft‘ sollen – mit allen Fehlern und praktischen Erkenntnissen – für die vielen weiteren Siedlungen im Ruhrgebiet nachvollziehbar werden", sagt der Vorsitzende des Klimabündnis-Vereins, Dr. Heinz-Peter Schmitz-Borchert.

Für das Projekt hat das Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. verschiedene Akteure zusammengebracht. Forscher aus dem Fachbereich Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung der Technischen Universität Dortmund (TU) werden beurteilen, welche Lösungen aus Sicht des Denkmalschutzes und der Baukultur bei der energetischen Sanierung sinnvoll sind. Der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) wird prüfen, welche Beiträge Freiflächen zum Klimaschutz leisten können. Die Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH wird für typische Sanierungsvorhaben ermitteln, welche Kostensenkungen durch Kooperationen der Hauseigentümer möglich sein könnten. Unter anderem könnten sie Architekten oder Baufirmen gemeinsam beauftragen, Mengenrabatte im Einkauf nutzen oder Termine für Lieferungen oder Genehmigungen miteinander abstimmen.

Die Stiftung Mercator, das Wuppertal Institut und das Kulturwissenschaftliche Institut Essen hat diese Idee überzeugt: Als eines von vier Projekten darf die "Gartenstadt der Zukunft" mit wissenschaftlicher Unterstützung und finanzieller Förderung aus dem Rahmenprogramm "Energiewende Ruhr" rechnen. Die Expertenjury fand, dass das interkommunale Projekt des Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten das Potenzial habe, "einen innovativen und multiplikationsfähigen Beitrag zur Energiewende im Ruhrgebiet zu leisten". Die Siedlungsform der Gartenstadt sei ruhrgebietstypisch, wodurch die Erkenntnisse des Projektes auch außerhalb des Untersuchungsraums von hoher Relevanz seien. Deshalb werden die Erkenntnisse, die besten Beispiele und konkrete Handlungsempfehlungen nach den zwei Jahren Förderungslaufzeit schriftlich zusammengefasst.

 

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