Die THS Wohnen GmbH (heute: VIVAWEST Wohnen GmbH) realisierte 2008 die größte Solarwohnsiedlung Deutschlands mit einer Spitzenleistung von 825 kWp in Gelsenkirchen- Schaffrath.
Der Stadtteil Schaffrath liegt ca. 10 km nördlich des Gelsenkirchener Zentrums und besteht vorwiegend aus Einfamilienhäusern und Bergbauwohnungen der 1950er und 1960er Jahre. Das Gebiet verfügt über eine gute Nahversorgung und ist über den ÖPNV an das Zentrum und an die umliegenden Stadtteile angebunden.
Die THS hat hier ein Wohngebiet mit 422 Wohnungen und insgesamt 27.420 m² Wohnfläche saniert und modernisiert. Die Siedlung besteht aus 71 Häusern, die 1960 erbaut wurden. Jeweils 2 bis 4 Häuser sind zu insgesamt 26 Zeilen zusammengefasst. 22 dieser Zeilen sind Nord-Süd-orientiert, 4 sind Ost-West-orientiert. Die Dachgeschosse der zwei- bis dreigeschossigen Gebäude sind nicht ausgebaut. Das spricht für eine sehr gute Eignung der Gebäude zur Installation von Dachsolaranlagen.
Im Rahmen einer in den Jahren 1987-89 durchgeführten Modernisierungsmaßnahme wurden die Fassaden bereits mit einem Wärmedämm-Verbundsystem versehen, die Fenster wurden erneuert, die obersten Geschossdecken und die Kellerdecken wurden gedämmt. In diesem Zusammenhang wurden auch die Heizungen an die Fernwärmeversorgung angeschlossen. Um die Siedlung zur Solarsiedlung zu sanieren wurden in den Jahren 2001-2004 folgende Maßnahmen durchgeführt:
Weitere Modernisierungsmaßnahmen waren der Einbau von Regenwassernutzungsanlagen, die komplette Erneuerung aller Bäder und eine teilweise Erneuerung der Elektroinstallationen. Um die Sanierung zur Solarsiedlung abzuschließen wurde im Jahr 2008 eine Photovoltaikanlage mit insgesamt 825 kWp auf den nach Süden orientierten Dächern errichtet. Die Kosten für die gesamten Maßnahmen betrugen ca. 14 Mio. Euro.
Die durch Heizung, Warmwasserbereitung und Haushaltsstromverbrauch entstehenden CO2-Emissionen betrugen vor der Sanierung zur Solarsiedlung 1550 t/a. Durch die Dämmmaßnahmen und die Umstellung der Warmwasserbereitung auf Fernwärme konnten sie um 390 t/a vermindert werden. Die Photovoltaikanlage erbringt eine weitere Einsparung von 420 t/a. Insgesamt konnten damit die CO2-Emissionen um mehr als 50 % reduziert werden.