"Ich sehe zu, dass das ganze Jahr über etwas blüht."

Manfred Brodowski, Gelsenkirchen-Resse,

Platz 3, Vorgartenwettbewerb 2022

Foto: Martin Schmüdderich

„Früher haben sich meine Eltern um den Vorgarten gekümmert und ich hatte damit gar nichts zu tun. Erst als sie nicht mehr konnten, habe ich mich damit beschäftigt und das dann doch, wenn ich zurück blicke, mit der Zeit ganz gut hingekriegt. Vor vielen Jahren ist gegenüber eine Eiche umgekippt, das Holz wurde abgeholt, die Wurzel blieb liegen. Ich habe sie als Blickfang in den Vorgarten geholt und Blumen rundherum gepflanzt. Mittlerweile liegt sie schon bald 20 Jahre dort, ganz allmählich verschwindet sie. Ich sehe zu, dass das ganze Jahr über etwas blüht. Die Pflanzen ziehe ich möglichst alle selbst vor. Viele Blumen versäen sich auch von selbst, wie zum Beispiel Mohn und Bartnelken. Zur Düngung verwende ich oft Brennnessel-Jauche und auch Schachtelhalm-Brühe zur Stärkung der Pflanzen. Nach der Blüte schneide ich nicht alles sofort weg, so dass die Insekten und Vögel auch Nahrung und Material finden. Das sind eher Kleinigkeiten, mit denen man aber vielleicht ein bisschen etwas für die Umwelt tun kann. In einem Rosenbogen im Vorgarten – und auch an der Terrasse hinter dem Haus - haben Vögel ihre Nester gebaut.  Manchmal sind die Übergänge zwischen den Jahreszeiten noch schwierig. Wenn die Tulpen verblüht sind, pflanze ich schon mal ein paar Blumen zwischen die Stauden. Außerdem kontrolliere ich auch immer, was sich da so selbst aussät. Wenn etwas überhand nimmt, wie einige Wildkräuter - eigentlich sagt man ja auch nicht mehr Unkraut dazu - , dann zupfe ich das mit der Hand aus. Sicherlich ist das Arbeit, aber ich bin gern im Garten. Manchmal bleiben Spaziergänger stehen. Ich sage dann; ,Na ja, so ordentlich wie es früher üblich war, sieht es hier jetzt nicht mehr aus.'  Und viele erwidern mir dann, dass sie ja gerade das etwas wilde Durcheinander und die bunt blühenden Pflanzen besonders gut finden. Besonders meine Frau freut sich immer über eine große Blumenvielfalt. Vom Frühjahr bis zum späten Herbst stellt sie die dann die schönsten bunten Blumensträuße zusammen. Aber auch ich selbst erfreue mich an den vielen bunten Blumen  - und den Insekten gefällt es auch.“

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Fotos: Manfred Brodowski