Nahwärmenetz ist Baustein der künftigen Energiezentrale Zeche Westerholt

Meistersiedlung in Gelsenkirchen-Hassel wird schon bald klimafreundlich beheizt

Spatenstich für das neue Nahwärmenetz (v.l.): Oberbürgermeister Frank Baranowski, Gelsenkirchen, Bürgermeister Fred Toplak, Herten, Fritz Henjes, Geschäftsführer Uniper Wärme GmbH, Thorsten Rattmann, Geschäftsführer Hertener Stadtwerke GmbH und Stadtbaurat Volker Lindner, Herten. Foto: Martin Schmüderich

„Zwei Städte – ein Ziel“ unter diesem Motto arbeiten die Städte Herten und Gelsenkirchen im Stadterneuerungsgebiet Hassel, Westerholt, Bertlich eng zusammen. Die Zeche Westerholt ist der Mittelpunkt des Gebiets und war für beide Städte ein wichtiger Arbeitgeber. Auch nach ihrer Stilllegung im Jahr 2008 sorgt die Zeche weiter für Energie.

Und das gleich zweifach: So wird die Abwärme des bereits seit 2012 Strom erzeugenden  Grubengas-Blockheizkraftwerks (BHKW) auf dem Gelände der Zeche Westerholt nun auch  in ein Fernwärmenetz eingespeist.

Künftig soll das BHKW aber auch die nahegelegene Meistersiedlung entlang der Marler Straße, Egonstraße, Branderheide, Meisterweg und Valentinstraße mit Wärme versorgen. Bislang werden fast alle Häuser noch mit Kohleöfen  beheizt. In den nächsten Monaten wird die Siedlung von der Uniper Wärme GmbH an ein Nahwärmenetz angeschlossen.

Am Freitag wurden die Arbeiten mit einem Spatenstich von Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD), dem Hertener Bürgermeister Fred Toplak (parteilos) sowie dem Geschäftsführer der Uniper Wärme GmbH, Fritz Henjes, gestartet.

„Das Nahwärmenetz Meistersiedlung ist ein erster Baustein der künftigen Energiezentrale Zeche Westerholt im Gesamtkonzept Energielabor Ruhr, das wesentlich zur Stadterneuerung in Hassel, Bertlich und Westerholt beitragen wird.“ erläuterte OB Baranowski.

Das Energielabor Ruhr ist ein wichtiger Teil der Stadterneuerung mit dem Ziel, bis 2018 möglichst viele Haushalte auf moderne Heizsysteme umzustellen und effiziente Nahwärme sowie erneuerbare Energien zu nutzen. Auch RAG Montan Immobilien unterstützt das Nahwärmekonzept ausdrücklich. So werden die beiden Torhäuser der Zeche Westerholt, die demnächst als Infocenter des Energielabors Ruhr genutzt werden sollen, im nächsten Jahr an das Nahwärmenetz angeschlossen. Ein auf den Parkflächen der ehemaligen Zeche geplantes Neubaugebiet soll ebenfalls mit Nahwärme versorgt werden.  

„Solarthermie und die Nutzung der Windenergie gekoppelt mit einer Anlage zur Speicherung der Energie sind weitere mögliche Elemente der Energiezentrale Zeche Westerholt“, skizziert Baranowski die künftige Entwicklung auf dem Zechenareal.

„Davon werden sowohl Herten als auch Gelsenkirchen bei der Stadterneuerung gleichermaßen profitieren“, zeigte sich Hertens Bürgermeister Fred Toplak überzeugt. „Das Blockheizkraftwerk steht auf Hertener Gebiet und versorgt eine Siedlung in Gelsenkirchen. Ein gutes Beispiel für eine gelungene interkommunale Zusammenarbeit“, sagte Toplak. Er betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten, die die Heizungsumstellung der Anwohner im Rahmen des Energielabor Ruhr fördern, und dankte den Partnern aus der Wirtschaft wie  Mingas Power, Hertener Stadwerken , RAG Montan Immobilien und  Uniper Wärme.

„Projekte wie diese unterstützen die Energie- und Klimaschutzziele der  nordrheinwestfälischen Landesregierung, denn in dezentralen Grubengas-BHKW´s wird Strom und Wärme klimafreundlich aus Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt“ so Fritz Henjes, Geschäftsführer von Uniper Wärme. „Mit dem Aufbau eines ortsnahen Wärmenetzes werden in 50 bis 60 Wohnhäusern die bisher vorwiegend genutzten Kohleöfen durch eine klimafreundliche Wärmeversorgung abgelöst. Die Aufnahme der Wärmeversorgung für die ersten Objekte in der Meistersiedlung ist für die Heizperiode 2016/2017 geplant.“

Hintergrundinformation Energielabor Ruhr

Das Energielabor Ruhr wird mit vier Millionen Euro gefördert und ist eines von insgesamt 21 Projekten, die im Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert werden.
Im Rahmen des Projekts Energielabor Ruhr wird die Strom- und Wärmeversorgung der Siedlungen rund um das ehemalige Bergwerk Westerholt analysiert. Ziel ist es, bis 2018 möglichst viele Haushalte auf moderne Heizsysteme umzustellen und möglichst auch effiziente Nahwärme und erneuerbare Energien zu nutzen. 

(Quelle: Presseinfo der Stadt Gelsenkirchen vom 23.09.2016)

 

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