Viele gute Ideen für Vorgärten und Hinterhöfe

Gewinnergärten machen es vor: Jedes Fleckchen - ob winzig, schattig oder verwinkelt - kann in ein Naturparadies verwandelt werden, das Planzen- und Tierwelt belebt und dem Klimawandel entgegenwirkt

Beim Vorgartenwettbewerb 2021 mit Sonderpreis Hinterhöfe gab es viele Geld- und Dachpreise zu gewinnen. Die schönsten Vorgarten und grünsten Hinterhöfe wurden mit jeweils 500 Euro auf Platz 1, 300 Euro auf Platz 2 und 200 Euro auf Platz 3 belohnt. Fotos von der Preisverleihung: Martin Schmüdderich

Ein wunderschön blühender Trompetenbaum vor grüner Fassade, bodendeckend umgeben von vielen verschiedenen Stauden: Das ist der schönste Vorgarten im ersten interkommunalen Vorgartenwettbewerb des Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten. Petra und Helmut Philipp haben den Garten im Eingangsbereich ihres Hauses in Herten-Disteln über Jahrzehnte entwickelt. Hertens Bürgermeister Matthias Müller überreichte ihnen dafür heute den mit 500 Euro dotierten Preis. Aus einer mit wenigen Rosen bestandenen Rasenfläche entstand so „ein arten- und strukturenreiches Refugium“, das sich „in jeder Weise positiv auf das Straßenbild auswirkt und sich bestens zur Nachahmung empfiehlt“, fasste Landschaftsarchitektin Ute Ellermann die Juryentscheidung zusammen. Auch Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge hatte bei der Preisverleihung in den Torhäusern der ehemaligen Zeche Westerholt jede Menge zu tun. Sie gratulierte unter anderem der Gelsenkirchenerin Heike Feddern zum – ebenfalls mit 500 Euro dotierten – ersten Platz beim Sonderpreis für den schönsten grünen Hinterhof. Unter schwierigsten Rahmenbedingungen, auf einer mit Betonpflaster versiegelten engen Fläche, eingefasst von Hauswänden hat Heike Feddern mit Kübeln und Kletterpflanzen, mit „guter und intensiver  Pflege“, so die Jury, eine „grüne Oase mit gesundem Wachstum und prächtigen Blüten“ geschaffen, die sogar von der Tierwelt entdeckt worden ist: Seit Jahre nistet hier ein Amselpärchen in einem versteckten Blumentopf.

Insgesamt 66 Bewerbungen waren termingerecht beim Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. als Organisator des Vorgartenwettbewerbs eingegangen. Die achtköpfige Jury, stadtweise bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, der Verwaltung und ehemaligen PreisträgerInnen eines interkommunalen Stadtteilwettbewerbs, bewertete die Beiträge nach einer vorgegebenen Kriterienliste. Ökologie und Vielfalt standen im Vordergrund, aber auch für Kreativität und Klimafreundlichkeit gab es Punkte. Hinterhöfe konnten zudem Pluspunkte für nachbarschaftliches Miteinander sammeln. 

Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge und Hertens Bürgermeister Matthias Müller freuten sich über die Qualität der Bewerbungen. Sie vergaben insgesamt zwölf Preise an Gewinnerinnen und Gewinner aus Gelsenkirchen und Herten. Neben den mit Geldpreisen dotierten Plätzen eins bis drei sowohl beim Vorgarten­wettbewerb und beim Sonderpreis Hinterhöfe durften sich vier Gewinner über Sachpreise freuen. Außerdem würdigte die Jury mit zwei Sonderpreisen Vorgartenprojekte in Gelsenkirchen, die Nachbarn und Jugendliche in besonderer Weise mit einbezogen hatten. 

Sowohl die Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen als auch der Bürgermeister von Herten bedankten sich bei der Outdoor-Preisverleihung nicht nur bei den anwesenden zwölf Preisträger-Teams  der Geld- und Sachpreise, sondern betonten ausdrücklich das großartige Engagement, das alle Teilnehmernden gezeigt hätten: „Alle Beiträge gehen mit guten Beispielen voran und machen Mut, Versiegelungen aufzubrechen und eintönige Gärten ökologisch zu beleben“, waren sie sich einig.

Leider konnten Pandemie-bedingt nicht alle Teilnehmenden zur ohnehin schon unter freiem Himmel organisierten Preisverleihung eingeladen werden. Wolfgang Jung, Vorstand des Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e. V., wies darauf hin, dass - neben dem Versand von Trostpreisen – nun auch viele Fotos der Wettbewerbsbeiträge auf der Webseite des Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten betrachtet werden könnten.

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