"Der Hinterhof ist unser kleines Paradies."

Thekla Sures, Herten-Westerholt,

Platz 3, Sonderpreis Hinterhöfe 2022

Foto: Martin Schmüdderich

"Wir wohnen in der ersten Etage eines Mehrfamlienhauses, dem Elternhaus meines Mannes. Unsere schöne große Altbauwohnung hat keinen Balkon. Dafür aber einen Hinterhof, der allerdings komplett gepflastert ist. Anfangs gab es hier nur einen Sandkasten für die Kinder. Und ein Basketballkorb hing an der Wand. Nachdem die Kinder aus dem Ballspielalter heraus waren, haben wir den Hof nach und nach gemütlicher und grüner gestaltet. Das war nicht ganz einfach. Weil alles gepflastert ist, muss hier alles in Kübeln wachsen. Wir haben überlegt, ob wir das Pflaster herausreißen, aber es ist zuviel Schutt und der müsste komplett durch den Hausflur getragen werden. In den Höfen ringsum stehen viele Bäume, Laubbäume und zwei Nadelbäume, Dadurch ist unsere Hof sehr schattig.. Bei der Hitze ist das zwar prima - jeden zweiten Tag gießen reicht - aber nicht jede Pflanze kommt mit dem wenigen Licht klar. Ich verdanke meinen grünen Daumen meinen Eltern. Sie haben seit über 40 Jahren einen Schrebergarten und mein verstorbener Vater war im KGV Paschenberg viele Jahre Vorsitzender. Trotzdem habe ich hier am Anfang Vieles ausprobieren müssen. Hortensien gehen am besten, Frühlingsblüher, Rosen und viele kleinere Blumen kommen ganz gut klar. Im Erdgeschoss unseres Hauses ist eine Zahnarztpraxis. Ich arbeite auch dort und der Hof dient meinen Kolleginnen als Pausenraum. Vom Wartezimmer aus schauen die Patienten in den Hof und immer wieder gibt es Komplimente für den schönen Hofgarten. Als ich dann vom Wettbewerb in der Zeitung gelesen habe, war mir sofort klar: Da kannst Du Dich bewerben. Im Hof stehen - das ist so typisch -  viele Mülltonnen. Drei Tonnen schon allein für die Zahnarztpraxis, plus die Tonnen für drei Familien im Haus. Wir haben Blumenkübel mit einer Rückwand aus Bambusgeflechten davor gestellt. Daran ranken Clematis sehr dekorativ hoch und man denkt gar nicht mehr an die Tonnen. Auch die Hauswand ist berankt. Im Efeu haben sogar ein paar Vögel ihr Nest gebaut. Kurzum: Der Hinterhof ist unser kleines Paradies."

 

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Fotos: Thekla Sures