Wie alles begann...
Das Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten ist im Jahr 2014 entstanden. Dieser städteübergreifende Zusammenschluss ist aus dem Förderverein Solarstadt Gelsenkirchen e.V. hervorgegangen und kann so bereits auf eine langjährige Tradition zurückblicken. Die Solarstadt Gelsenkirchen kann auf eine relativ lange Geschichte in einer jungen Branche zurückblicken. Nicht umsonst startete die Zeitschrift Photon ihre deutsche Solarchronik mit dem ersten Solarkraftwerk in Gelsenkirchen, der damals weltweit größten Dachsolaranlage auf dem Wissenschaftspark.
Aber der Reihe nach. Die folgende Übersicht informiert kurz, teilweise mit Links zu weiteren Informationen, über die wichtigsten Etappen der Entwicklung Gelsenkirchens zur Stadt der Zukunftsenergien und damit über die Hisorie des Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. Der politische Prozess ist separat noch einmal ausführlicher beschrieben.
1989 | Die Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA) startet. Sie soll zehn Jahre lang Impulse für den Strukturwandel im nördlichen Ruhrgebiet setzen. In Gelsenkirchen wird unter anderem ein Wissenschaftspark geplant. |
1993 | Die Stadtwerke Gelsenkirchen und die Betriebsgesellschaft des Wissenschaftsparks gründen das Institut für Angewandte Photovoltaik (INAP) zur Entwicklung einer Farbstoffsolarzelle. |
1994 | Prof. Dr. Edmund Handschin, Universität Dortmund, gründet das Zentrum für innovative Energieumwandlung –und speicherung (ZEUS), später Gesellschaft für innovative Energieumwandlung (EUS) unterstützt durch das NRW-Ministerium für Wissenschaft und Forschung. |
1995 | Eröffnung des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen als erstes Großprojekt im Rahmen der IBA. Mehrere angesiedelte Unternehmen sind im Energiesektor tätig. (Investitionsvolumen für das Technologiezentrum: 44 Mio. €. Eigentümer sind die Stadt Gelsenkirchen (51%), die GEW Gelsenkirchen (24,5%) und die LEG NRW (24,5%). |
1995 | Die Flachglas Solartechnik GmbH (Flagsol) baut im Stadtteil Rotthausen eine der ersten Solarfabriken Deutschlands auf, um Solarmodule für das Dach des Wissenschaftsparks zu produzieren |
1996 | Der Wissenschaftspark errichtet das weltweit größte auf einem Dach installierte Solarstromkraftwerk (210 kWp, Investitionsvolumen ca. 3 Mio €) mit finanzieller Unterstützung der EU (THERMIE), des Landes NRW und der RWE Energie AG |
1996 | Die PEINIGER-Gruppe errichtet eine Fotovoltaikfassade mit neuartiger Betriebstechnik im Stadtteil Heßler |
1997 | Die Stadt Gelsenkirchen beschließt die Beteiligung an der Lokalen Agenda 21 mit dem Schwerpunkt „Energie und Klimaschutz“ |
1998 | Erstmalig können arbeitslose Fachleute aus der Emscher-Lippe Region an einer neu konzipierten Weiterbildungsmaßnahme zum Solarteur im Wissenschaftspark teilnehmen. |
1998 | Stadt Gelsenkirchen sowie Ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid entwickeln mit Bürgern den Solarstammtisch, an dem sich regelmäßig Unternehmer, Handwerker, Stadtverwaltung, Beratungsinstitute und interessierte Bürger über die Solar-Aktivitäten in der Stadt austauschen und Informationsveranstaltungen entwickeln |
1999 | Die Shell Solar Deutschland GmbH eröffnet in Gelsenkirchen eine der modernsten Solarzellenfertigungen der Welt |
1999 | Teile der ersten Solarsiedlung des Ruhrgebietes, Sonnenhof, in Gelsenkirchen-Bismarck sind bezugsbereit |
1999 | Die Energieagentur NRW bietet eine bundesweit einmalige stadtteilorientierte Energieberatung an |
2000 | Die Shell Solar Deutschland GmbH eröffnet ihr Photovoltaik-Informationszentrum (PiZ) |
2000 | Das Solardreieck Emscher Park – bestehend aus dem Photovoltaik-Informationszentrum,dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen und der Fortbildungsakademie Mont-Cenis ist dezentrales Projekt der EXPO 2000. |
2000 | Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (FhG ISE) errichtet in Gelsenkirchen ein Labor- und Servicecenter. |
2000 | Gelsenkirchener Schüler finanzieren mit Sponsorenläufen schulische Umweltprojekte eine Solaranlage auf dem Dach des Jugendamtes und Solaranlagen in Entwicklungsländern. |
2000 | 1. Internationales Symposium „Zukunftsenergien für den Süden“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen (Technologietransfer aus NRW in Entwicklungsländer) |
2001 | Das Land Nordhrein-Westfalen, RWE Power und die Emscher-Lippe Energie GmbH (ELE) finanzieren eine Photovoltaikanlage an der Fußgängerbrücke zur ArenaAufSchalke |
2002 | Die ersten Häuser der Solarsiedlung Lindenhof, der bisher größten Altbausolarsiedlung in NRW, werden fertig gestellt und erhalten den 1. Preis beim REN-Landeswettbewerb 2002 „Solarkraft im Haus“ |
2002 | Bürger der Solarsiedlung Sonnenhof gründen SOL - Förderverein für solare Energie und Lebensqualität der Sonnensieldung Gelsenkirchen-Bismarck e. V. für Umweltschutz, Wohnen und Leben |
2003 | Schüler laufen in der Aktion SOLiDAR 21 für eine zweite Eine-Welt-Solaranlage am Busbahnhof, die mitfananziert wird durch das Land NRW und die EU |
2003 | Die Landesregierung zeichnet die Solarsiedlung Lindenhof mit dem „Solarpoint Nordrheinwestfalen“ aus |
2003 | Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahngesellschaft stellt einen neuen Straßenbahnbetrieb in Gelsenkirchen fertig und errichtet auf dem Dach eine der größten Photovoltaikanlagen in NRW (250 kWp). |
2004 | Der Wissenschaftspark eröffnet das Internationale Besucherzentrum RuhrEnergy Das von der EU und dem Land NRW unterstützte Projekt macht das know-how der Energieregion Ruhrgebiet einem weltweiten Publikum bekannt. |
2004 | Das Photovoltaik-Informationszentrum der Shell Solar Deutschland wechselt als SolarExpo in den Wissenschaftspark. |
2004 | Auf Initiative von Stadt und Wissenschaftspark Gelsenkirchen wird der Förderverein Solarstadt Gelsenkirchen e. V. gegründet. Er fungiert als Informations- und Kooperationsplattform zwischen den Akteuren in der Stadt (Energieversorger, Solarindustrie, Wohnungswirtschaft, Handwerk, Fachhochschule). |
2004 | Das Solarunternehmen Scheuten Glas Groep übernimmt die Solarmodulfabrik der Flabeg Solar |
2004 | Die Gesamtschule Bergerfeld errichtet die erste Bürgerbeteiligungssolaranlage auf ihrem Dach |
2006 | Im Rahmen des Umbaus des Hauptbahnhofs Gelsenkirchen zur FIFA-WM 2006 errichten Stadt Gelsenkirchen, Sparkasse Gelsenkirchen und ELE dem Bahnhofsvorplatz eine repräsentative, dachintegrierte Photovoltaikanlage (10,5 kWp) |
2006 | Unternehmen, Vereine und Bürger finanzieren ein Solarprojekt in Südafrika und eine Eine-Welt-Solaranalge mit dem Erlös des Projektes SolarCup. |
2006 | Die SolarWorld AG, Bonn übernimmt die Solarzellenfertigung der Shell Solar Deutschland im Stadtteil Rotthausen. Seit dem 1.7.2006 firmiert das Unternehmen als SolarWorldIndustries Schalke GmbH. |
2006 | Die Scheuten Solar Technology GmbH zieht vom Stadtteil Rotthausen in den Stadtteil Schalke um und weitet ihre Produktionskapazitäten für Standardsolarmodule aus. Die Errichtung einer Fertigung für Dünnschicht-Solarmodule in direkter Nachbarschaft wird geprüft. |
2006 | Die Vaillant Group nimmt die Produktion von Wärmepumpen am Standort Gelsenkirchen auf. |
2007 | Scheuten Solar übernimmt die Solarzellenfertigung der SolarWorld AG, Bonn im Stadtteil Rotthausen, die nun als Scheuten Solar Cells GmbH firmiert |
2007 | Das erweiterte Labor- und Servicecenter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme wird in Gelsenkirchen in neuen Räumlichkeiten eingeweiht. |
2007 | Der SOL-Bürgersolarverein errichtet in der Solarsiedlung Bismarck die erste Solarlaterne in Gelsenkirchen. |
2007 | Eine Siedlung der städtischen Wohnungsbautochter GGW (236 Wohneinheiten) wird im Rahmen einer Gesamtsanierung mit einer solarthermischen Anlage für die Warmwasserbereitung ausgerüstet. |
2008 | 7. April 2008 – Mit 10 000 Quadratmeter Fläche, 1.764 Solarmodulen und einer Leistung von 362 kWp wird auf dem Dach des Logistikzentrum der Fa. LOXX die bisher größte Photovoltaikanlage der Stadt Gelsenkirchen offiziell in Betrieb genommen. |
2008 | 16. April 2008 – Einweihung der wohl außergewöhnlichsten Solaranlage des Ruhrgebietes: Solarkraftwerk „Schalker Verein“ auf dem Erz- und Kohlebunker des ehemaligen Stahlwerks (355 kWp) |
2008 | 30./31. Mai 2008 – Die 4. bundesweite Job- und Bildungsmesse Erneuerbare Energien findet bereits zum dritten Mal im Wissenschaftspark Gelsenkirchen statt und etabliert sich mit einem Ausstellerzuwachs von 40 % zu einem bundesweiten Branchentreff. |
2008 | 6. Juni 2008 - Die Vaillant Group nimmt die Produktion von Solarkollektoren zur Nutzung von Sonnenwärme am Standort Gelsenkirchen auf. |
2008 | 19. Juni 2008 - Der Rat der Stadt Gelsenkirchen beschließt Maßnahmenpaket zum Klimaschutz und den Beitritt zum Klimabündnis der Städte sowie zur "Cities for Climate Change" (CCP)-Kampagne von ICLEI (Local Governments for Sustainability), dem 1990 gegründeten weltweiten Netzwerk kommunaler Nachhaltigkeitsinitiativen. |
2008 | 10. Juli 2008 – Einweihung der ersten Solaranlage auf einem angemieteten städtischen Dach: Die Firma Plus-Energie mit Sitz in Dortmund und Wageningen (Niederlande) betreibt auf dem Dach eines Betriebsgebäudes des städtischen Eigenbetriebes Gelsendienste ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 185kWp. |
2008 | 29. Juli 2008 - Die Stadt Gelsenkirchen wird erfolgreich als European Energy Award-Kommune auditiert. |
2008 | 12. September 2008 - Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen THS baut größte Solarstrom-Wohnsiedlung Deutschlands. 794 kWp bis Ende 2008 installiert |
2008 | 30. Oktober 2008 - Die Stadt ernennt Armin Hardes zum ersten Klimaschutz- und Solarbeauftragten |
2009 | März 2009 - Zukunftsinitiative Gelsenkirchen 2020 - Pilotprojekt Energie gestartet: die Initiative soll durch geeignete Aktionen das Image der "Solarstadt Gelsenkirchen" erweitern zur "Stadt der Zukunftsenergien" |
2009 | 27. Oktober 2009 - PV-Atlas Gelsenkirchen veröffentlicht: alle Gelsenkirchener Photovoltaikanlagen in einer Kartendarstellung |
2009 | 9. Dezember 2009 - CO2-Rechner Gelsenkirchen ist online, damit können Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger ihre persönliche CO2-Bilanz erstellen und erhalten Tipps für klimaverträglicheres Handeln |
2009 | 18. Dezember 2009 - Baustart des europaweit ersten Biomasseparks auf einer Industriebrache |
2010 | 23. März 2010 - offizielle Eröffnung eines Schülerlabors zu Themen rund um Klimaschutz und Energietechniken. Durch selbständiges Experimentieren in kleinen Gruppen, können Jugendliche im EnergyLab u.a. neue Energietechnologien kennenlernen. |
2010 | 1. April 2010 - Scheuten baut Produktionslinie aus, Modulproduktion wird auf 200 MWp erweitert |
2010 | 22. Juni 2010 - zum 10jährigen Bestehen der Solarsiedlung Bismarck hat der SOL Förderverein für solare Energie und Lebensqualität e.V. ein Buch über die Siedlung publiziert |
2010 | 30. Juni 2010 - die derzeit größte Photovoltaikanlage mit fast 1 MWp wird fertiggestellt |
2010 | 7. Juli 2010 - Grundsteinlegung für 2 Windkraftanlagen auf der Halde Scholven durch die ELE Scholven Wind GmbH. Die beiden 2,3 Megawatt-Anlagen erzeugen ca. 12 GWh Strom im Jahr, was ausreicht um ungefähr 3.500 Haushalte zu versorgen. |
2010 | 7. September 2010 - Richtfest der 1. Klimaschutzsiedlung NRW in der Rheinelbestraße in unmittelbarer Nähe des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen |
2011 | 7. Juni 2011 - Stadt Gelsenkirchen startet „Integriertes Klimaschutzkonzept (IKSK) 2020“Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Gelsenkirchen um 25 Prozent sinken |
2011 | 14. Juli 2011 - Vaillant startet in Gelsenkirchen Serienproduktion von Mini-BHKWs zur gleichzeitigen Strom- und Wärmeproduktion |
2014 | Im April 2014 wurde der Förderverein Solarstadt Gelsenkirchen umbenannt in Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten. |