"Ein richtiger Staudengarten ist eigentlich sehr pflegeleicht. Ab und zu Unkraut rupfen oder etwas zurückschneiden."

Beate Weber, Gelsenkirchen-Bulmke-Hüllen, 1. Preis Vorgärten 2023

Foto: Cornelia Fischer

„Der Vorgarten ist noch gar nicht so weit gediehen, wie ich ihn mir vorstelle. Von daher bin ich schon ein bisschen überrascht, dass ich einen Preis gewonnen habe. Mein Mann hatte die Fotos gemacht und hochgeladen… Ich habe erst Anfang dieses Jahres angefangen, den Vorgarten umzugestalten. Ursprünglich bestand der Vorgarten aus einer Wiesenfläche mit einer großen Magnolie und ein paar Beeten am Rand. Die Magnolie habe gelassen, aber ansonsten, Anfang des Jahres, im Februar, habe ich damit angefangen, die Rasenfläche umzugraben. Immer Stück für Stück, jeden Tag etwas. Bei rund 80 Quadratmetern Vorgarten war ich schon drei bis vier Wochen damit zugange. Ich habe die Erde von den Wiesenstücken abgeschüttelt, die Regenwürmer gerettet, und ansonsten die Grasnarben in der Biotonne entsorgt. Im Frühjahr habe ich erstmal Blumenzwiebeln gesetzt. Dann waren wir eine ganze Zeit im Urlaub und danach habe ich noch die restlichen Stücke umgegraben und damit begonnen, Stauden zu pflanzen. Einige Pflanzen konnte ich in einem günstigen Blumendiscount kaufen, andere habe ich in einem Gartenmarkt gezielt dazu geholt. Auf jeden Fall habe ich darauf geachtet, dass immer etwas blüht, so dass die Insekten und Vögel immer etwas finden können. Es gibt einen kleinen Fußpfad durch den Vorgarten, aber ansonsten habe ich nach Lust und Laune kreuz und quer gepflanzt. Ein richtiger Staudengarten ist eigentlich sehr pflegeleicht. Ab und zu muss man mal Unkraut rupfen oder etwas zurückschneiden. Wir haben den Boden mit Rindenmulch bedeckt, damit sich die Feuchtigkeit im Boden besser hält. Aber dieses Jahr war Trockenheit ja kein Problem. Immerhin bin ich froh, dass ich im Vorgarten keinen Rasen mehr mähen muss. Ich kümmere mich ja auch um das Rasenmähen hinter dem Haus und wenn nötig, auch um den Garten unserer Tochter nebenan. Der Vorgarten bei ihr sieht noch so aus wie bei uns vor einem Jahr. Aber im nächsten Frühjahr würde ich den auch gern umgestalten.“

Beate Weber, Gelsenkirchen-Bulmke-Hüllen

Das sagt die Jury: "Umdenken und Anpacken – der Vorgarten von Frau Weber ist ein positives Beispiel für den doch arbeitsreichen Weg einer Neugestaltung. Eine vorher durch Rasen geprägte Fläche wird durch eine Vielzahl von Frühjahrsblühern, von zu unterschiedlichen Zeiten blühenden Stauden und durch neue Gehölze und den Baumbestand zu einer insgesamt ökologisch wertvollen und klimafreundlichen Fläche im Quartier. So bietet dieser Vorgarten über das ganze Jahr hinweg durch Blütenvielfalt, Samenstände und sich zum Teil noch entwickelnden dichten Bewuchs ein Nahrungsangebot sowie Unterschlupf für verschiedenste Tierarten. Nicht zuletzt bietet die einfassende Ligusterhecke vor der Gehwegmauer Unterschlupf und Nahrung für die Heckenbrüter unter den Vogelarten. Der nötige Fußpatt ist wasserdurchlässig mit Rindenmulch bedeckt. Dieser schön gestaltete Vorgarten ist zudem eindeutig ein Gewinn für den Straßenraum."

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