Gärtnern macht glücklich: Gelsenkirchen und Herten belohnen besondere Vorgärten und Hinterhöfe

Vorgartenwettbewerb 2022 gestartet. Bis zu 500 Euro winken Gärtnerinnen und Gärtnern, die Städte verschönern, das Klima verbessern, Nachbarn, Tiere und Pflanzen erfreuen - Einsendeschluss: 30. Juni 2022

Unter dem Motto „MACH WAS DRAUSSEN“ rufen die Städte Gelsenkirchen und Herten gemeinsam zum Vorgartenwettbewerb auf. Gartenfreunde aus allen Stadtteilen können teilnehmen. Im Bild von links: Ute Ellermann, Ilka Koelsch, Stephan Rath und Nora Mrowitzki. Foto: Martin Schmüdderich

Gelsenkirchen/Herten, 29. April 2022 – Anfangs war das Gärtnern eine Klausel im Mietvertrag. „Mittlerweile ist unser Garten das größte Hobby für uns geworden“, sagen Petra und Helmut Philipp aus Herten, die Preisträger des Vorgartenwettbewerbs von Gelsenkirchen und Herten im vorigen Jahr. Und Heike Feddern, Siegerin in der Kategorie Hinterhof aus Gelsenkirchen, schätzt die Extra-Lebensqualität: „Wenn ich in der Küche sitze, gucke ich ins Grüne. Ohne diese kleine Oase wäre ich wahrscheinlich schon längst weggezogen.“ Gärten bringen aber nicht nur denjenigen einen Mehrwert, die sie pflegen und hegen, sondern erfreuen auch Nachbarn, werten Straßenzüge und Siedlungen auf, bieten der Tierwelt eine Heimat und kühlen das Stadtklima in Hitzesommern. Die Städte Gelsenkirchen und Herten wollen deshalb auch in diesem Jahr wieder beste Beispiele prämieren und laden zum Vorgartenwettbewerb mit Sonderpreis Hinterhöfe ein. Unter dem Motto „Mach was draußen!“ können  alle teilnehmen, die in den beiden Städten einen Vorgarten oder einen Hinterhof bunt, ökologisch und kreativpflegen. Der Wettbewerb findet unter der Regie des Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. statt, das die Teilnahmebedingungen auf der Webseite www.gelsenkirchen-herten.de zur Verfügung stellt.

Im Vorgartenwettbewerb und beim Sonderpreis Hinterhöfe winken Geldpreise bis zu 500 € für den ersten Platz und viele Sachpreise. Im Vorjahr punkteten die Gewinner*innen mit verschiedenen blühenden Pflanzen, die auch als Nahrungsangebote für Insekten oder Vögel dienten. Abwechslungsreiche Bepflanzungen, der Verzicht auf so genannte Steinwüsten und möglichst gering versiegelte Fläche kamen bei der Jury besonders gut an. Aber auch Ideen für Kreativität, mehr Geselligkeit und Gemeinschaftsaktionen erhielten Preise. „Unsere Kriterienliste für die Bewertung haben wir wieder vorab veröffentlicht. Über 60 Bewerbungen haben uns im Vorjahr gezeigt, dass in Gelsenkirchen und Herten sehr vielfältige und kreative Gärtnerinnen und Gärtner am Start sind. Wir sind deshalb sehr gespannt auf die diesjährigen Einsendungen“, sagt Landschaftsarchitektin Ute Ellermann, die den Wettbewerb fachlich begleitet.

 

„Der Stellenwert der Gärten für unser Stadtklima wird oft noch unterschätzt. Bäume und Pflanzen im direkten Wohnumfeld können Temperaturen in den Städten spürbar mildern; auch für diese Zusammenhänge soll der Wettbewerb einmal mehr sensibilisieren“, sagt Nora Mrowitzki, Managerin Klimaanpassung der Stadt Gelsenkirchen. „Wir fördern in Herten die Rückumwandlung von Schottergärten und wollen mit diesem Wettbewerb die guten Vorbilder besonders hervorheben. Wir hoffen, dass die Rückbesinnung auf das Gärtnern nicht nur eine vorübergehende Pandemiephase war, sondern die Gartenkultur unsere Stadt auch in Zukunft besonders begleitet,“ sagt Ilka Koelsch, Stadtentwicklungsamt Stadt Herten. Und Stephan Rath vom Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. ist überzeugt: „Die vielen unterschiedlichen und sehr individuellen Beispiele, quasi aus der Nachbarschaft, die über den Wettbewerb zusammenkommen, motivieren zur positiven Gestaltung der eigenen Umwelt. Deshalb unterstützen wir den Wettbewerb gerne.“

 

Mitmachen kann jeder, der einen Vorgarten oder Hinterhof in Gelsenkirchen und Herten pflegt und bereit ist, mindestens drei Fotos von diesem Garten, gerne mit Angaben zu den eigenen Ideen oder Überlegungen für die jeweilige Gestaltung einzusenden. Zu gewinnen gibt es Sach- und Geldpreise, darunter zwei Mal 500 € für den ersten Platz in der Kategorie „Vorgärten“ ebenso wie in der Sonderkategorie „Hinterhöfe“.

 

Inspirationen, wie Gärten schön, klimafreundlich, aber zugleich auch kostengünstig und pflegeleicht angelegt werden können, bieten die Berichte von Preisträgerinnen aus den Vorjahren. Einen systematischen Überblick gibt zudem ein 16-seitiger „Ratgeber für die klimafreundliche Gartengestaltung“. Für die Broschüre hat Ute Ellermann viele verschiedene kleinteilige, gut umsetzbare und oft gar nicht teure Maßnahmen zusammengestellt. „Klima- und Artenschutz stehen im Mittelpunkt, aber auch die Trends weg von monotonen Rasenflächen hin zu Selbstversorgung aus dem eigenen Garten und zum kreativen Urban Gardening haben wir mit diesem Ratgeber natürlich gerne aufgegriffen", sagt die Autorin. So zeigt die Broschüre, wie sich ein Garten mit ein bisschen Wissen in eine lebendige und dennoch pflegeleichte Oase verwandeln lässt. Sie gibt Tipps zum klimafreundlichen Gärtnern und Anregungen für die Begrünung von Dächern, Wänden, Müll- und Fahrradboxen, Sitz- und Spielplätzen. Bewährte Pflanzen, ob als blühende Hingucker, Bodendecker, Hausbaum oder Kletterpflanze, die sich im Stadtklima des Ruhrgebiets bewährt haben, sind in Empfehlungslisten zusammengestellt. 

> Berichte von Gewinnern, die Broschüre und der Wettbewerbsaufruf

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